Warum verwendet Bima Beans keine Bio-Zertifikate?
Einer der Hauptgründe warum wir uns dagegen entschieden haben, ist der hohe Kostenaufwand. Allein nur das Bewebungsverfahren und dann vor allem die jährlichen Zertifikat-Gebühren, welche sich auf mehrere Tausende von Euro belaufen, sind deutlich höher als ein Kleinbauer überhaupt pro Jahr verdient. Wer ein Bio-Zertifikat möchte, muss auch zertifizierte Dünger und Pestizide kaufen. Dies erlaubt den Bauern nicht, auf ihre nachhaltige und traditionelle Weise zu düngen und ihre Schädlinge zu bekämpfen. Es würde einen deutlich höheren Kostenaufwand bedeuten und alte Pestizid-Rezepte, welche teilweise aus über 20 Pflanzen bestehen, würden in Vergessenheit geraten.
Bio-Zertifikate werden in Kolumbien nicht direkt von den offiziellen Zertifikat-Gebern aus Europa vergeben, sondern von kolumbianischen Partnerstellen. Leider regieren dort oftmals das Geld und die richtigen Kontakte und nicht die ehrliche Umsetzung. Wir haben schon oft Bio- oder Rainforest Alliance zertifizierte Kaffeeplantagen gesehen, die eindeutig mit Glyphosat gespritzt wurden und klar sichtbar mit Kunstdünger gedüngt wurden. Wir verfahren deshalb nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wir kennen unsere Bauern, besuchen sie regelmässig und ermutigen sie ständig, bei ihrer traditionellen bio-dynamischen Anbauweise zu bleiben.
Warum ist Bima nicht FairTrade zertifiziert?
Ähnlich wie bei der Bio-Zertifizierung, verhält es sich auch bei der FairTrade Zertifizierung. Die Kosten sind viel zu hoch und nicht ansatzweise bezahlbar für einen einfachen Kleinbauern. Für viele wäre der bürokratische Aufwand auch zu komplex. Das FairTrade Siegel wird schon seit vielen Jahren stark von Wirtschaftsexperten kritisiert. Es gibt sogar eine Harvard-Studie die sich deutlich gegen das Konzept von FairTrade ausspricht.
FairTrade bezieht sich unter anderem auf Fixpreise. Diese sind grundsätzlich richtig und wichtig. Wir zahlen auch immer einen festen Mindestpreis, welcher deutlich über dem internationalen Marktpreis liegt. Der FairTrade Preis ist jedoch ein Fixpreis in US Dollar und gilt für alle Länder weltweit. Der US Dollar schwankt stark und der kolumbianische Peso ist oft sehr schwach. Ein Bauer verliert also schnell viel Geld, einfach nur durch einen schwankenden Dollarkurs. Wir haben Mindestpreise in kolumbianischen Pesos. Das gibt dem Bauern eine klare Stabilität. Da wir ausschliesslich mit Kleinbauern zusammen arbeiten, müssen wir auch die Arbeitsverhältnisse kaum kontrollieren. Es sind kleine Familienbetriebe (selbstverständlich ohne Kinderarbeit!) und es werden teilweise nur zur Haupternte Erntehelfer hinzugezogen. Diese werden pro Kilo geernteter Kaffee-Kirschen bezahlt und verdienen somit oft über das dreifache als bei einem normalen Tageslohn.
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